„Blaue Flecken gehören dazu!“ – Mit Benny und Marc im Skatepark

„Blaue Flecken gehören dazu!“ – Mit Benny und Marc im Skatepark

Wer regelmäßig in Ahrensburg unterwegs ist, hat sie sicher schon mal gesehen: Die Skateboarder und Scooter-Fahrer, die täglich ihre Runden im Skatepark auf dem Stormarnplatz drehen. Einige mit Skateboards, andere mit Scootern, also diesen kleinen, wendigen Rollern. Ich selbst habe immer mal interessiert einen Blick auf die Anlage geworfen, aber in all den Jahren nie mit einem der Jungs oder Mädels gesprochen. Bis mich kürzlich Benny auf Instagram anschrieb und meinte: „Komm doch mal bei uns vorbei und mach ein paar Fotos!“

Mein erstes Mal an der Halfpipe

Der Skatepark am Stormarnplatz in Ahrensburg – Foto: Nicole Stroschein
Der Skatepark am Stormarnplatz in Ahrensburg – Foto: Nicole Stroschein

Wer mich kennt, weiß: So ein Angebot macht man mir nur einmal. Nach einem Telefonat mit Bennys Mutter, die mir versichert, dass ich sehr gern eine kleine Geschichte über ihren Scooter-verrückten Sohn schreiben darf, steht meinem ersten Mal an der Halfpipe nichts mehr im Weg. Kaum stelle ich mein Fahrrad ab, kommt Benny auch schon strahlend auf mich zu und stellt mir seinen Freund Marc vor. Benny selbst ist 16 und wohnt in Delingsdorf, Marc (15) kommt aus Mollhagen. Beide sind, wenn möglich, jeden Tag auf der Anlage und üben ihre Sprünge und Tricks mit dem Scooter.

Marc (l.) und Benny mit ihren Scooter-Rollern – Foto: Nicole Stroschein
Marc (l.) und Benny mit ihren Scooter-Rollern – Foto: Nicole Stroschein

Wie alles begann

Seit etwa 3 Jahren betreiben sie ihr Hobby und nutzen jede Gelegenheit zum Üben. Benny erzählt: „Bei mir begann es, als in Bargteheide der Skatepark eröffnete, da bin ich einfach mit meinem Freizeit-Scooter hingegangen und hab angefangen, “ Marc ergänzt: „ich habe zuerst YouTube-Videos gesehen und wollte das unbedingt auch lernen.“ Bevor wir weiter quatschen, zeigen die Jungs mir aber erstmal, was sie so drauf haben. Ich platziere mich strategisch günstig inmitten der Anlage, immer wieder sausen Jungs auf Skateboards oder Scootern an mir vorbei, ein paar Mädchen sehe ich auch, sie sitzen aber am Rand und schauen zu. Ich schätze das Alter der Kids auf 8 bis 18 Jahre, alle scheinen miteinander klar zu kommen und sich gut mit dem vorhandenen Platz zu arrangieren.

Als erster düst Benny an mir vorbei und springt, ich halte einfach drauf und hoffe, ihn im richtigen Moment zu erwischen:

„Blaue Flecken gehören dazu!“

Bennys Knieschoner haben schon einiges ausgehalten – Foto: Nicole Stroschein
Bennys Knieschoner haben schon einiges ausgehalten – Foto: Nicole Stroschein

Darin sind sich beide Jungs einig: „Wir tragen zwar Helm, Knieschoner und meistens auch einen Schutz für die Knöchel, trotzdem holen wir uns jeden Tag irgendwelche blauen Flecken.“ Zu stören scheint es nicht. Beide sind so begeistert, von ihrem Hobby zu erzählen und fahren Runde um Runde, damit ich auch wirklich gute Fotos im Kasten habe.

Hausaufgaben nach 22 Uhr

Als wir mit dem Ergebnis soweit zufrieden sind, nehmen die Jungs sich noch die Zeit, meine Fragen zu beantworten. Ich fühle mich zwar ziemlich spießig, weil ich wissen will, wann sie ihre Hausaufgaben machen und wie es überhaupt in der Schule läuft, Benny und Marc nehmen die Frage aber gelassen: „Es kann schon vorkommen, dass ich meine Hausaufgaben erst um 22 Uhr mache,“ erzählt Benny, versichert mir aber: „Wir sind beide in der Schule gut dabei. Ich besuche die 10. Klasse der Waldorfschule in Bargteheide, möchte Abitur machen und dann Sportkaufmann werden. Marc besucht die 9. Klasse der Dietrich Bonhöfer-Gemeinschaftsschule und ist auch ein guter Schüler.“

Marcs Werkzeugkiste – Foto: Nicole Stroschein
Marcs Werkzeugkiste – Foto: Nicole Stroschein

Nach oben gibt es keine Grenzen

Ich erfahre, dass die Preise für einen Scooter bei 100 – 150 Euro beginnen, nach oben gibt es, wie bei so vielen Sachen, keine Grenze. Die ganz edlen Modelle kosten mehrere hundert oder sogar mehrere tausend Euro. Marc gewährt mir auch noch einen Blick in seine Werkzeug- und Ersatzteilkiste, die er immer dabei hat. Neben Unterlegscheiben, Schrauben und Werkzeug, hat er auch Teelichte dabei, „damit wachsen wir die Scooter, weil sie dann besser grinden,“ erklärt er mir. Grinden, so erfahre ich, bedeutet, mit dem Gestell des Rollers z. B. über die Kante der Halfpipe zu rutschen. Gut, dass ich das jetzt auch weiß 😉

Sparen und Rasen mähen

Natürlich liegt auch die Frage nah, wie die Jungs ihr Hobby finanzieren. Also abgesehen von Weihnachts- und Geburtstagsgeschenken. Beide investieren ihr Taschengeld und sparen für größere Ausgaben. Benny mäht außerdem immer mal den Rasen der Nachbarn und verdient sich so ein paar Euro dazu.

Klingt gut, ich freue mich sehr, dass ich diese beiden Jungs kennenlernen durfte. Wenn ich künftig an der Bahn vorbeifahre, halte ich ganz sicher Ausschau nach ihnen, und, falls ihr euch auch dafür interessiert. Keine Angst, einfach anquatschen, sind nette Jungs 😀

Oder, ihr folgt den beiden einfach bei Instagram: Hier geht es zu Benny @benny_dervencic_ und hier zu Marc @maggiscoot

Marc (l.) und Benny fliegen – Foto: Nicole Stroschein
Marc (l.) und Benny fliegen – Foto: Nicole Stroschein

 

Nicole Stroschein, Marc und Benny im Skatepark Ahrensburg
Danke für das Interview!
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