Lena (11) und die Statue vor dem Rathaus

Lena (11) und die Statue vor dem Rathaus

Heute möchte ich euch Lena (11) vorstellen. Lena ist Schülerin an der Stormarnschule und verbrachte im Rahmen des Girls Day ein paar Stunden in meinem Unternehmen, also der Text- und Bildschmiede, die ich freiberuflich betreibe. Als verantwortungsbewusste Person überlegte ich mir natürlich im Vorwege, wie ich den Tag mit Lena gestalten könne, sodass sie nicht nur staunend neben mir sitzen, sondern auch etwas Sinnvolles tun würde. Aus meiner eigenen Jugend erinnere ich nämlich noch sehr gut, wie öde es ist, nichts zu tun zu haben oder höchstens Kaffee kochen zu dürfen. Und deshalb kam an dieser Stelle die Statue vor dem Rathaus ins Spiel.

Unser Erbe – Was Lena herausfand

Unser Erbe, die Statue vor dem Rathaus Ahrensburg – Foto: Nicole Stroschein
Unser Erbe, die Statue vor dem Rathaus Ahrensburg – Foto: Nicole Stroschein

 

Vielleicht habt ihr euch auch schon einmal gefragt, was es mit der weißen Statue vor dem Rathaus auf sich hat. Falls nicht, verraten wir es euch trotzdem. Genauer gesagt, Lena. Hier ihr kleiner Bericht dazu:

Am Morgen des Girls Day haben wir uns gemeinsam überlegt, über welches Thema ich für den Ahrensburg Blog schreiben könnte. Nicole hatte die Idee, etwas über die weiße Statue vor dem Rathaus herauszufinden. Die Idee gefiel mir und so recherchierten wir erst mal im Internet. Dabei haben wir erfahren, dass die Statue ein Geschenk zum 20-jährigen Julibäum der Partnerschaft Ahrensburgs mit der spanischen Stadt Esplugues war.

Hilfe in der Stadtbücherei

Es stellte sich heraus, dass die Statue genau heute vor 10 Jahren dort errichtet wurde. Meine Aufgabe: möglichst viel über die Statue herausfinden. Gemeinsam haben wir uns auf den Weg in die Stadt gemacht. Eigentlich wollte ich ins Rathaus gehen und dort nachfragen, welche Bedeutung die Statue hat. Donnerstags öffnet das Rathaus aber erst um 14:00 Uhr. Also entschied ich mich, in die Stadtbücherei  zu gehen. Ein Buch mit Informationen gab es dort nicht, aber die Mitarbeiterin der Bücherei war sehr hilfsbereit und suchte ein paar weitere Informationen mit mir im Internet zusammen.

Nun weiss ich, dass die Statue von einem spanischen Bildhauer namens Jesús López Ramírez angefertigt wurde. Er schuf sie im Jahr 2005 in den weltbekannten Marmor-Steinbrüchen von Macaeo in Andalusien. Der traurige Kinderkopf steht für die junge Generation der Menschheit. Die Ketten darunter sollen darstellen, dass die junge Generation damit leben muss, was die älteren Menschen angerichtet haben. Ausserdem soll sie verdeutlichen, dass es die Aufgabe der jungen Menschen ist, sich selbst aus diesen Ketten zu lockern.

Die Statue ist 1,5 Tonnen schwer und 1,30 m hoch. Sie wurde am 28.03.2009 vor dem Rathaus eingeweiht. ,,Unser Erbe“, wie der Jesús López Ramírez sie nennt, bedeutet auf spanisch „Nuestra Herencia“.

Unser Erbe, die Statue in Nahaufnahme – Foto: Lena
Unser Erbe, die Statue in Nahaufnahme – Foto: Lena

Unser Erbe – Was Lena und ich über die Sache denken

Soweit zu Lenas Text – schon ziemlich gut für eine Fünftklässlerin, finde ich. Nun ist Lena ein sehr höflicher Mensch und hat deshalb ihre Meinung über die Statue nicht im Text durchschimmern lassen. Da ich etwas geübter im Formulieren bin, haben wir uns darauf geeignigt, dass ich für uns beide spreche. Spontan fanden wir die Statue nämlich beide nicht besonders schön. Das traurige Gesicht auf dem leicht angeschmutzten weiß, noch dazu vor dem grauen Rathaus (und an einem bewölkten Tag) sprach uns ingesamt nicht wirklich an. Aus der Nähe betrachtet und mit ein bisschen Hintergrundwissen, sah die Sache dann schon ein bisschen anders aus. Wenn man ganz nah an der Statue steht, ist der Marmor sehr schön und man erkennt, dass das Kindergesichtes unheimlich detailgetreu in den Stein gearbeitet ist. Jesús López Ramírez hat wirklich eine beeindruckende Statue geschaffen.

Aber das sieht ein ganz normaler Passant nicht, er nimmt vermutlich auch nur wahr, dass hier grau vor grau ein trauriges Gesicht zu sehen ist. Leider ist auch die Inschrift auf der Statue selbst schon sehr verblasst, eine Tafel mit näheren Erklärungen fehlt ganz.

Offene Fragen und ein toller Zufall

Eigentlich wollte Lena im Rathaus gern jemanden fragen, ob geplant ist, das Schild aufzuarbeiten, aber nun fiel der Girls Day eben auf einen Donnerstag, da öffnet das Rathaus erst um 14 Uhr. Vielleicht versucht sie es aber noch einmal an einem anderen Tag. Und vielleicht fragt sie dann auch direkt noch einmal nach, ob eine Tafel mit ausführlicheren Informationen nicht schön wäre.

Leicht verblichen: Die Inschrift auf der Statue „Unser Erbe“ – Foto: Lena
Leicht verblichen: Die Inschrift auf der Statue „Unser Erbe“ – Foto: Lena

Beeindruckt waren wir beide allerdings, als sich herausstellte, dass die Statue exakt heute vor 10 Jahren hier aufgestellt wurde. Was für ein Zufall! Beeindruckt war Lena auch von der großen Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bücherei-Mitarbeiterin.

Und ich bin beeindruckt von meiner jungen Kollegin für einen Tag. Lena ist unglaublich offen an diese Aufgabe herangegangen und hat sich dann ganz selbständig hingesetzt und ihren Text geschrieben. Ich habe lediglich ein paar winzige Ungenauigkeiten in Sachen Rechtschreibung angeglichen 😉

So eine Mitarbeitern kann sich jedes Unternehmen nur wünschen. Zumal wir auch noch einen veganen Marmorkuchen zusammen gebacken haben. Das Rezept dazu findet ihr hier.

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