So geht Norddeutsch – Die Top 10

So geht Norddeutsch – Die Top 10

Ja, moin! Dieser Beitrag ist ursprünglich an anderer Stelle erschienen. Mein erster Blog nicmag.de war Tummelplatz für viele bunte Geschichten, inzwischen existiert er allerdings nicht mehr. Deshalb leben einige, ausgewählte Beiträge, die thematisch auch zu Ahrensburg passen, jetzt hier weiter. Zu den beliebtesten gehörten zwei Beiträge mit den schönsten norddeutschen Begriffen. Dies hier ist Teil 1:  So geht Norddeutsch – Die Top 10. Also legen wir doch gleich mal los!

So geht Norddeutsch – die Top 10

Als Sprach-Fetischistin allererster Kajüte habe ich ein ausgeprägtes Faible für seltene Worte mit hohem Charme- und Unterhaltungs-Faktor. Und natürlich geht mir das Herz besonders auf, wenn mir Begriffe über den Weg laufen, die ich gefühlt seit meiner Kindheit nicht mehr gehört habe. Norddeutsche Wort-Schönheiten aus dem Hamburger Raum. Sprach doch zum Beispiel mein Onkel mit meinem Vater sogar noch plattdüütsch.

Die Idee zu diesem Beitrag kam mir im Jahr 2014, als beim NDR-Fernsehen die Comedy-Reihe „Krude TV“ startete. Eine extrem-norddeutsche Reihe mit ganz kruden Typen, irgendwo zwischen „Dittsche“, der Flensburger-Werbung und dem ganz normalen Wahnsinn, den es eben nur hier oben in Küstennähe gibt. Und deshalb hier Teil 1 des kleinen, norddeutschen Lexikons:

Norddeutsche Begriffe von krude bis Schietbüddel

  1. krude Ich bin mir zwar gar nicht ganz sicher, dass es ein rein-norddeutsches Wort ist. Aber laut Duden ist krude gleichzusetzen mit Worten wie derbe, unverdaulich, ungeschliffen. Ich ergänze noch schräg und eigenwillig. So wie die Gestalten bei Krude TV.
  2. Bonsche Total klar, oder? Bonsche sind natürlich Bonbons. Lecker, lecker, lecker, oder wie wir hier oben sagen: legger. In meiner Kindheit fragten Omis noch: „Möchtsn Bonsche“. Und natürlich wollten wir.

    Bonbons, daneben steht das Wort Bonsche
    Bonsche!
  3. Tüddeln jemand, der tüddelt, erzählt Quatsch oder auch Blödsinn. Das ist kein richtiges Lügen. Tüddeln ist mehr ein bisschen an der Wahrheit zupfen, etwas leicht verbiegen. Keine bösartige Lüge. Das Substantiv dazu ist übrigens Tünkram.
  4. Büx Eine Büx ist ganz einfach eine Hose. Für mich steckt allerdings regelrecht Poesie in dem Wort. Jemand, der oft Angst hat, ist übrigens eine Bang-Büx. Weil man sich ja vor Angst auch in die Hosen – oder eben die Büx – macht.
  5. krüsch eins meiner absoluten Lieblingsworte. Jemand, der krüsch ist, ist extrem wählerisch, was das Essen angeht. Im Englischen sagt man picky …
  6. Knust Ich gehöre zu den Menschen, die ihn lieben. Den Knust. Damit ist das Endstück des Brotes gemeint, also der ggf. harte Kanten.
  7. Schietbüddel oder auch Schiedder Ein Kosewort, das so viel bedeutet wie kleiner Hosenscheißer. Aber im ganz, ganz liebevollen Sinne. Ein wunderbares Wort
  8. Mors das Hamburger Wort für den Popo.

    Lichterfahrt im Hamburger Hafen – Foto: Nicole Theinert
    In Hamburg sagt man Mors! Und natürlich tschüss – Foto: Nicole Theinert
  9. bannig Jemand hat bannig Schiss oder bannig was um die Ohren. Also viel, ordentlich oder richtig doll. Bannig lässt sich auch durch fix ersetzen. Das hab ich jetzt aber bannig gut erklärt, da bin ich fix stolz auf mich.
  10. dat löppt sich ans torecht ein ganzes Sprichwort und eins meiner liebsten. Die langweilige Nina Ruge pflegte ja immer zu sagen: „Alles wird gut“. Dat löppt sich ans torecht ist quasi die Platt- oder Norddeutsche Variante. Und natürlich viel cooler. Ein wunderbarer Spruch, der irgendwie immer passt. In diesem Sinne: Dat löppt sich ans torecht ihr Schiedbüddel!

Norddeutsch – Die Top 10, plus Zugabe

Obwohl: Einen hab ich noch. On top als Bonus-Track und Zugabe: jo – wie wir seit einiger Zeit alle wissen – im norddeutschen Raum ein ganzer Satz, mit Subjekt, Prädikat und Objekt!

Das also zu nics kleinem Norddeutsch-Lexikon. Ich könnte die Liste noch ziemlich lang fortsetzen. Aber vielleicht möchtet ihr ja auch was beitragen! Denn man to …

Nicole vom Ahrensburg Blog vor dem Schloss
Ja, moin!
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