Kunst aus der Dose – die Graffitis der Sprüherei
Kürzlich zeigte ich euch bereits das tolle Unterwasser-Graffiti in der Gerhart-Hauptmann-Straße, heute möchte ich euch die Männer vorstellen, die dahinter stecken. Sie heißen Sven (48) und Heiko (47) und leben in Reinbek. Hier entstand auch die Idee für die Grafitti-Kunst und „Die Sprüherei“, so heißt die Firma der beiden. Als ich die ersten Werke in Ahrensburg sah, wollte ich sofort wissen, wer dahinter steckt. Und deshalb hier die ganze Geschichte.
Inhalt
Von der Schnapsidee zum Nebengewerbe
Wie viele gute Projekte erwuchs auch die Idee für die Sprüherei aus einer Schnapsidee. Ich treffe Sven und Heiko auf eine Apfelschorle und ein Bier in einem Lokal in Reinbek und als erstes verraten sie mir: „Genau hier entstand die Idee für unser Projekt. Wir kennen uns schon seit der Grundschule und haben über die Jahre immer den Kontakt gehalten. Sven hatte seit jeher großes künstlerisches Interesse.
Er beschäftigte sich schon früh mit Airbrush-Technik, besprühte z. B. Tanks von Motorrädern und verfolgte auch die Entwicklung in der Graffiti-Szene interessiert, ohne aber selbst Züge oder Brücken zu besprühen.“
Vom Hobby zur Geschäftsidee
Sven erzählt: „Ich hatte im Laufe der Jahre immer schon mal kleine Aufträge, habe Garagentore gestaltet oder Kinderzimmer. Es war aber immer nur ein Hobby. Nachdem ich viele Jahre in der Werbung gearbeitet hatte, machte ich dann noch eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten und bei einem daran gekoppelten Praktikum im Rathaus Barsbüttel entstand die Idee für das Verschönern von Stromkästen und ähnlichem. Mir ist sehr daran gelegen, Graffitis vom Ruf der Schmierereien zu befreien. Unsere Bilder stoßen eigentlich immer auf positive Resonanz, es sind oft heimische Pflanzen und liebevoll ausgewählte Motive, die wir immer in Absprache mit dem Auftraggeber erstellen.“
Trafo-Häuschen, Kindergeburtstage, Workshops
Die professionelle Ausrichtung bekam das Ganze dann im Jahr 2015 nach besagtem Treffen mit Heiko. Der Industriekaufmann übernahm den organisatorischen Part, er kümmert sich um Buchhaltung und Abwickung, inzwischen stammen aber auch viele Entwürfe für die Motive von ihm. Heiko und Sven sind ein gutes Team, das merkt man im Gespräch schnell, um allen Aufträgen gerecht zu werden, haben sie inzwischen aber auch eine Reihe freier Mitarbeiter und Kontakte zu ähnlichen Firmen in Deutschland, falls der Anfahrtsweg mal zu weit sein sollte.
Neben den Kunstwerken auf Stromkästen, Trafo-Häuschen, Garagen-Toren und Objekten aller Art, bieten sie inzwischen auch Graffiti-Workshops und Kindergeburtstage für Kinder ab 11 Jahren an. Auch Privatmenschen können übrigens ein Bild für Stromkästen in Auftrag geben. Heiko und Sven kümmern sich dann um die Genehmigung und die Abwicklung mit dem Betreiber des Kastens.
Dieser Löwe im Rickmerspark in Ahrensburg entstand z. B. als Geschenk, das 11-Jährige Geburtstagskind durfte sich das Motiv aussuchen und dann selbst zur Dose greifen.
Die Werke in Ahrensburg
In Ahrensburg gibt es aktuell vier größere Kunstwerke im Auftrag der Stadtwerke und der Schleswig-Holstein Netz AG. Das Unterwasser-Bild in der Gerhart-Hauptmann-Straße, eines im Wulfsdorfer-Weg, ein bezauberndes Haus in der Stormarnstraße und als jüngstes Kunstwerk entstand ein Bild am Badlantic.
Zumindest die, die man von vier Seiten bestaunen kann, werde ich noch einzeln vorstellen. Außerdem habe ich einem der freien Mitarbeiter von Sven und Heiko beim Sprühen eines Graffitis zugeschaut, Eindrücke davon gibt es in meinen Story-Highlights bei Instagram.
Wenn du näheres über die Sprüherei wissen oder selbst ein Graffiti in Auftrag geben möchtest, besuche doch einfach mal die Homepage von Heiko und Sven oder folge Ihnen bei Facebook oder Instagram. Die Preise für ein Graffiti variieren natürlich stark nach Größe und Aufwand, sie beginnen etwa bei 180 Euro für einen kleinen Stromkasten. Alles weitere verraten Sven und Heiko dir gern.
Update und Anmerkung
Update: Sven und Heiko sind inzwischen nicht mehr Inhaber der Sprüherei. Der Artikel ist also nicht mehr aktuell. Grundsätzlich gibt es die Firma aber noch.
Dieser Beitrag entstand, weil ich näheres über die Graffitis in Ahrensburg und Umgebung wissen wollte. Heiko und Sven haben somit einfach Glück gehabt, dass ihr Bekanntheitsgrad nun vermutlich noch weiter steigt, bezahlt haben sie dafür nicht.
Wenn du eine Dienstleistung anbietest, Inhaber einer Firma bist oder denkst, ich sollte unbedingt über dich berichten, dann melde dich gern bei mir. Handelt es sich um ein kommerzielles Angebot, wird dafür ein Honorar fällig, das sich nach Art und Umfang der Berichterstattung richtet.
Ein solcher Beitrag wird dann auch als bezahlte Werbung gekennzeichnet. ein Beispiel dafür ist z. B. dieser Beitrag zum Kaufhaus Nessler. Über spannende Hobbies, ehrenamtliches Engagement oder ähnliches, schreibe ich aber selbstverständlich ohne eine finanzielle Gegenleistung. Im Zweifel nimm einfach Kontakt zu mir auf und wir finden die richtige Lösung ganz sicher. Du erreichst mich unter mail(ät)ahrensburg-blog.de oder auch über Facebook oder Instagram.
Was für schöne Graffitis! Ich stelle es mir schwer vor, mit der Sprühdose solche Kunst zu erschaffen. Gerne würde ich unsere neuen Garagentore bemalen oder besprühen lassen und damit ein Highlight auf unserer Auffahrt zu setzen. Leider bin ich nicht so künstlerisch begabt. Macht weiter so und verschönert noch mehr Stromkästen in euer Stadt. Sieht toll aus!