Spaziergang durch das Villenviertel

Das Villenviertel in Ahrensburg hält, was sein Name verspricht. Entlang der Alleen gibt es großzügige Grundstücke mit ebensolchen Häusern, darunter auch noch viele, historische Villen. Es erstreckt sich zwischen der Manhagener Allee und dem Aue-Tal, dazu gehören u. a. die Parkallee, Kaiser-Wilhelm-Allee und die Bismarckallee. Natürlich gibt es auch bescheidenere Häuser in dieser Ecke der Stadt. Aber komm einfach mit auf einen herbstlichen Spaziergang und eine kleine Reise in die Vergangenheit des Viertels.
Inhalt
Das Villenviertel in Ahrensburg und seine Geschichte

Bis in das Jahr 1900 befanden sich östlich der Manhagener Allee nur ausgedehnte Wiesen, kurz nach der Jahrhundertwende sollte sich dies ändern. Der Plan war, wohlhabende Hamburgern den Umzug nach Ahrensburg schmackhaft zu machen. Die Erschließung des heutigen Villenviertels begann mit einer kleinen Straße, die parallel zur Eisenbahnlinie verlief und zunächst „Neue Villen Allee“ genannt wurde. Später wurde sie zur Bismarckallee und begründete somit die Tradition, mit den Straßennamen im Villenviertel bekannte Heeresführer zu benennen. Um die Straße nach dem ersten deutschen Reichskanzler Otto von Bismarck benennen zu dürfen, musste die Stadt eine Genehmigung des Bismarckschen Fürstenhauses in Friedrichsruh einholen. Hier war Otto von Bismarck im Jahr 1898 verstorben. Seine Nachfahren leben bis heute im Sachsenwald.

Heeresführer und andere Persönlichkeiten
Etwa zeitgleich mit der Bismarckallee entstand die Kaiser-Wilhelm-Allee. Es folgten die Moltkeallee, die Blücherallee, die Parkallee, die Christel-Schmidt-Allee (benannt nach Ahrensburgs ehemaligem Gemeindevorsteheher Christel Schmidt), die Roonallee und noch einige mehr. Optisch gehören für mich auch Teile der Manhagener Allee und der herrschaftliche Teil der Hagener Allee zwischen Bahnhof und der U-Bahn-Brücke dazu. Aber in diesem Beitrag beschränke ich mich zunächst auf die Gegend zwischen Manhagener Allee und dem Auewanderweg.
Das Villenviertel in Ahrensburg: Die Kaiser-Wilhelm-Allee

Die Kaiser-Wilhelm-Allee gehört neben der Bismarckallee zu den ältesten Straßen des Villenviertels, die Erschließung begann bereits 1904. Doch auch hier musste die Stadt zunächst die Genehmigung der kaiserlichen Familie einholen, bevor sie die Straße nach Wilhelm II. benennen durfte, der von 1888 bis 1918 letzter deutscher Kaiser war. Die Allee verläuft parallel zur Bismarckallee, der Christel-Schmidt-Allee und der Moltkeallee von der Parkallee zur Manhagener Allee. Sie ist recht schmal, kopfsteingepflastert und bis heute von wunderschönen, alten Bäumen bestanden.
Herzstück des Villenviertels in Ahrensburg: Die Parkallee

Die Parkallee führt in einem großen Bogen von der Manhagener Allee quer durch das Villenviertel, bis sie in an der Kreuzung zur Bismarckalle in die Straße Am Wiesengrund übergeht. Die alten Villen – oder besser Herrensitze – lagen und liegen oft bis zu 50 m von der Straße entfernt auf parkähnlichen Grundstücken mit künstlich angelegten Teichen. Auch Häuser jüngeren Baujahrs fügen sich harmonisch in das Bild ein. Es ist alles ein bisschen wie bei Monopoly, auch wenn das Äquivalent dort Parkstraße heißt 😄.





Die Moltkeallee
Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke (1800 – 1891) war ein preußischer Generalfeldmarschall und einer der erfolgreichsten Feldherren seiner Zeit. Die nach ihm benannte Straße sollte bereits 1914 bebaut werden. Dann allerdings brach der 1. Weltkrieg aus, dadurch verzögerte sich der Baustart um 6 Jahre. Die Moltkeallee ist bis heute eine prächtige Allee, mit Kopfsteinpflaster und natürlich auch wunderschönen, alten Bäumen.




Die charmante Ausnahme: Fannyhöh
Im äußersten Winkel des Villenviertels, gleich neben der Bahntrasse, die heute von der Ahrensburger Innenstadt ins Gewerbegebiet führt, liegt die Straße Fannyhöh. Villen und prächtige Anwesen gibt es hier nicht, dafür liegt hier der Tennis- und Hockey-Club, also die perfekte, sportliche Ergänzung zum Villenviertel.
An der kleinen Straße entstanden um 1880 Häuser für die Armen von Ahrensburg. Ihren Namen verdankt die Straße von Gräfin Fanny Schimmelmann (1787 – 1833). Die beliebte Gattin des Grafen Carl Schimmelmann liebte es, hier spazieren zu gehen und genoss den Ausblick über das Auetal.

Auf Wiedersehen im Villenviertel
Soweit zu einem ersten Eindruck des Viertels, in dem natürlich die höchsten Grundstückspreise der Stadt aufgerufen werden. Falls sich denn mal jemand von einem Haus oder Grundstück in dieser Lage trennen möchte. Aber das soll an dieser Stelle nicht unsere Sorge sein. Ich verabschiede mich zunächst mit ein paar letzten Impressionen und kann dir nur empfehlen, selbst einmal einen ausgiebigen Spaziergang rund um die Parkallee zu unternehmen, von dort führt auch ein Wanderweg runter zur Aue und du kannst im großen Bogen zum Schloss gehen. Vielleicht sehen wir uns ja, würde mich freuen! Bis bald, bleib gesund!







Hi Nicole
Ich konnte den Sommerpark in deinem Post nicht finden…die Häuser dort sind zwar alles Neubauten,aber trotzdem sehr schön. Außerdem führt dort ein kleiner steiler Weg hinunter zum Auewanderweg.
Gruss Karl
Hallo Karl, lieben Dank für die Anmerkung. Der Sommerpark fehlt tatsächlich – ebenso wie z. b. die Roonallee, der Gronepark, die Sommerterrasse oder das Carstenseck. Tatsächlich wäre es problemlos möglich, noch einen zweiten Beitrag zum Villenviertel nachzureichen. 😀 Liebe Grüße Nicole
Toller Beitrag . Ich habe dort ein Grundstück mit ganz großen Antennen gesehen . Weiß man wofür diese sind?
Hallo Susi, ich weiß leider nicht, in welcher Straße dieses Grundstück genau liegt und kann dir dazu auch keine Informationen geben. Viele Grüße Nicole
Das machst du klasse!
Das freut mich sehr, dankeschön! 😊
Ich bin begeistert!!!
Bitte weiter machen.
Beste Grüße aus Ahrensburg
Ganz lieben Dank, das freut mich sehr!
Viele Grüße,
Nicole