Der erste Kunstbummel für Ahrensburg
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Kunstbummel in Ahrensburg – wie alles begann
Ahrensburg Blog: Wie entstand die Idee für den Kunstbummel in Ahrensburg?
Anita Schwieger: Die Kunstmeile an sich gibt es ja schon in vielen Städten und Stadtteilen – die Idee ist also nicht neu. Da ich letztes Jahr bei der Kunstmeile in Blankenese dabei sein durfte und sie mir ziemlich gut gefallen hat, entstand beim Kunstaustausch der Gedanke, eine eigene Kunstmeile (den Kunstbummel) für Ahrensburg anzuschieben.
Was erwartet die Menschen beim Kunstbummel Ahrensburg genau?
Beim Ahrensburger Kunstbummel stellen Kulturschaffende aus der Region in 40 Ahrensburger Geschäften einige Werke in deren Schaufenstern aus. Von der Schlosskirche bis zum Bahnhof kann Kunst ganz unabhängig von Öffnungszeiten kostenfrei betrachtet werden – Ahrensburg wird zur Galerie!
Die Künstlerinnen und Künstler liefern für das Fenster, in dem sie ausstellen, auch noch eine kurze Information zu sich selbst.
Damit die Besucherinnen und Besucher einen Überblick haben, gibt es einen Faltplan, in dem sowohl die teilnehmenden Geschäfte, als auch die Kreativen aufgelistet sind. Die Pläne liegen in den Geschäften aus und sind natürlich kostenlos mitzunehmen.
Wie viele Künstler:innen sind beteiligt?
Wir sind 26 Künstlerinnen und zwei Künstler – davon ist der Großteil mit Malerei dabei, aber es gibt auch Holzbildhauerei, Keramik, Fotografie, Grafik, Collage und textiles Gestalten. Inhaltlich geht die Spanne von konkret über abstrakt bis experimentell und expressiv – ein bunter Querschnitt durch das aktuelle Kunstgeschehen.
Unterstützung durch Stadtverwaltung und Stadtforum
Wie gestalteten sich Planung und Vorbereitung des Kunstbummels?
Unser Kunstaustausch-Stammtisch ergab sich als eine Folge aus den Veranstaltungen „Kultur4Ort“ und traf sich erstmalig im November 2022. Im Sommer 2023 kam dann die Planung für den Kunstbummel dazu und unsere ziemlich frische Interessengemeinschaft hat sich dieser neuen Herausforderung gestellt und – wie ich finde – sehr zügig an der Umsetzung gearbeitet.
Viel Rückenwind bekamen wir von Tanja Eicher und Petra Haebenbrock-Sommer aus der Ahrensburger Stadtverwaltung und vom Ahrensburger Stadtforum. Das Stadtforum informierte seine Mitglieder und schnell hatten sich die ersten Geschäftsleute zu einer Teilnahme angemeldet – ein super Vertrauensvorschuss!
Keine öffentlichen Fördermittel
Eine der Hürden war, dass wir ohne Vereinsstatus keine öffentlichen Fördermittel beantragen konnten – vor 2 Monaten war die Finanzierung des Kunstbummels noch nicht vorhanden, um so mehr freuen wir uns, dass uns aktuell Sponsoren (Haspa, famila, edding, S.L.S.) zur Seite stehen und dieses tolle Projekt so möglich machen.
Die Verknüpfungen mit den Geschäften war etwas knifflig – schließlich sollten im besten Fall Geschäft und Kunstschaffender zusammen passen. Ich finde, die Verteilung ist gut gelungen.
Du selbst bist spezialisiert darauf, Lebens- und Genussmittel zu malen. Wie kam es dazu und was möchtest du damit bewirken?
Nahrungsmittel-Stillleben sind ja eigentlich ein alter Hut – wir erinnern uns an barocke Gemälde mit Obst, Brot, Käse, Schinken etc.
Ich wollte das Nahrungsmittel-Stillleben in unsere Zeit transponieren – optisch interessant finde ich sowohl das Schimmern auf Schinken, einen halbierten Rotkohl, Romanesco und viel anderes Gemüse, als auch die Formensprache der industriell hergestellten Genussmittel.
Essen an sich ist heute nicht nur zum Stillen des Hungers, sondern auch ein Kulturgut, ein Lifestyle-Element, ein Seelentröster, es unterliegt religiösen Traditionen, wenn wir etwas feiern, essen wir zusammen … aber Essen ist auch ein knappes Gut mitten in unserem Überfluss.
Worauf freust du dich persönlich besonders im Rahmen der Aktion?
Mein ganz persönliches Highlight liegt schon hinter mir: Ich bin ziemlich begeistert davon, wie großartig die Zusammenarbeit mit den Geschäften und den Künstlerinnen und Künstlern bisher war, was wir hier in Ahrensburg und Umgebung für Kompetenzen zusammenbringen konnten – super!
Außerdem freuen wir uns, dass uns die Ahrensburger Stadtverwaltung für die Vernissage das Foyer des Rathauses zur Verfügung stellt – wir sind die erste Kunstausstellung nach der Sanierung! Ahrensburgs Bürgermeister Eckart Boege wird den Kunstbummel eröffnen.
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