„Fairteiler“ und Foodsharing – Lebensmittel retten leicht gemacht!

„Fairteiler“ und Foodsharing – Lebensmittel retten leicht gemacht!

Lebensmittelverschwendung ist ein Problem, das uns alle betrifft. Dich, mich, private Haushalte, den Supermarkt um die Ecke, dein Lieblingsrestaurant und natürlich Firmen aller Art. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, landeten 2020 in Deutschland 11 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle im Müll. Daran hatten auch wir in Ahrensburg unseren Anteil. Wie wir Lebensmittelabfälle reduzieren können, und was wir gemeinsam tun können, erfährst du in diesem Beitrag.

Lebensmittelverschwendung – wo liegt das Problem?

Auch hier bei uns in Ahrensburg werfen Restaurants, Supermärkte, Haushalte und andere Akteure große Mengen an essbaren Lebensmitteln weg. Das ist nicht nur ein moralisches Problem, sondern auch eine immense Verschwendung von Ressourcen.

Für Anbau und Produktion von Nahrungsmitteln werden Wasser und Energie verbraucht. Landen Lebensmittel ungenutzt im Müll, belastet das die Umwelt also mehrfach und hat auch soziale und wirtschaftliche Auswirkungen. Wenn organische Abfälle in Deponien landen, zersetzen sie sich. Dabei wird Methangas frei, ein Treibhausgas, das etwa 25-mal klimaschädlicher ist als Kohlendioxid. Und schließlich kann es auch nicht sein, dass wir tonnenweise Lebensmittel entsorgen, während gleichzeitig überall auf der Welt Menschen hungern.

Es ist also aus verschiedenen Gründen wichtig, achtsam mit unseren Lebensmitteln umzugehen.

Foodsharing in Ahrensburg über den „Fairteiler“

Fairteiler bei der AWO in Ahrensburg
Der „Fairteiler“-Schrank bei der AWO in Ahrensburg

Foodsharing ist eine super Möglichkeit, Lebensmittel vor der Tonne zu retten. Sogenannte Foodsaver, also Lebensmittelretter, holen die Lebensmittel bei angeschlossenen Betrieben ab und geben das weiter, was sie selber nicht verwenden können.

In Ahrensburg läuft das über den „Fairteiler“. Hier kann jede:r Bürger:in Lebensmittel zur Weiterverwendung abgeben oder sich etwas davon holen. Voraussetzung ist natürlich, dass sie genießbar sind.

Den „Fairteiler“ findest du in der Hamburger Straße 16a im Hof der AWO, er ist auch von der Manfred-Samusch-Straße zugänglich. Weitere Infos findest du auf foodsharing.de.

Auch die Ahrensburger Tafel hilft natürlich Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, darüber haben wir ja auch schon berichtet.

Was kann ich konkret gegen Lebensmittelverschwendung tun?

Bewusster Umgang mit Lebensmitteln beginnt aber schon bei der Einkaufsplanung. Ich erstelle mir dafür einen Wochenplan, in dem ich festlege, was wir jeden Tag essen. Dabei lasse ich ein oder zwei Tage frei, für die ich nicht extra einkaufe. Denn manchmal gehen wir zum Beispiel essen, sind eingeladen oder wir essen Reste vom Vortag. Wir nennen das bei uns „Mumpe“: Am „Mumpe“-Tag essen wir all das,  was ich noch so in Kühlschrank & Co. finden kann.

Eine gute Idee ist es auch vor einem verlängertem Wochenende oder Urlaub noch gute Lebensmittel an Freunde und Bekannte weiterzugeben, damit hier nichts schlecht wird.

Resteverwertung: Chips aus Kartoffelschalen

Reste wie Schalen oder Gemüseabschnitte musst du auch nicht wegwerfen. Wir machen zum Beispiel gern Chips aus Kartoffelschalen. Und das geht so:

  1. Die Kartoffeln waschen, schälen und die Schalen mit Öl, Salz und Pfeffer würden.
  2. Ab auf das Backblech und in den Ofen. Bei 200 Grad Umluft ca. 20 Minuten backen, bis sie kross sind

Das ist echt lecker! Probiere es doch mal aus …

Lebensmittelverschwendung vermeiden, Ahrensburg. Buntes Gemüse
Lebensmittelverschwendung vermeiden – Foto: Unsplash/Chantal Garnier

So kannst du super die Schalen weiter verwerten, wenn du z.B. Kartoffelbrei o.ä. zubereitest und die Schalen ansonsten entsorgt würdest. Aus anderen Gemüseabschnitten kannst du auch eine Brühe kochen. Sammle einfach dafür die Enden von der Zucchini, Zwiebelschalen, den Brokkoli-Strunk (du kannst ihn aber auch einfach mitkochen), die Enden von Lauchzwiebeln, Reste von Paprika, Tomate und was sonst noch so anfällt. Diese Reste kannst du einfrieren und, wenn du genug davon hast, eine Brühe daraus kochen.

Mehr tolle Infos zu Resteverwertung und dem bewussten Umgang mit Lebensmitteln findest du auch bei „Zu gut für die Tonne“.

Wie entsorge ich Lebensmittel richtig?

Wenn du dann doch mal etwas entsorgen musst, weil es nicht mehr verwendbar ist, dann gib es bitte in die Biotonne. Wenn du keine Biotonne hast, kannst du die verdorbene Ware auf dem Komposthaufen entsorgen und mit Häckselgut oder ähnlichem bedecken.

Der Biomüll wird nach Abholung zerkleinert und meistens ebenfalls zu Kompost verarbeitet. In den Kompostieranlagen verrottet dann der Biomüll schneller als auf dem heimischen Kompost, da er sehr hohen Temperaturen ausgesetzt wird. Am Ende wird aus deinem Biomüll dann häufig Dünger.

Teilweise wird der Biomüll aber auch in Biogasanlagen zu Biogas vergoren und damit energetisch verwendet.

Vielleicht ist auch eine Wurmkiste oder ein Bokashi eine Lösung. Bei Smarticular erfährst du, wie du eine Wurmkiste selbst bauen kannst.

Was darf in die Biotonne?

Die braune Tonne für Biomüll in Ahrensburg
Die braune Tonne für Biomüll

In die Biotonne gehören Schalen von Obst , Gemüsereste und gekochte Lebensmittel. Auch  Kaffeesatz und Papierfilter kannst du hier entsorgen. Generell alle Lebensmittel (Backwaren, Eier und Eierschalen, Milchprodukte, Nussschalen … ) dürfen hier hinein.

Informationen findest du unter natürlich auch bei der awsh, unserem Abfallentsorgungsunternehmen in Stormarn, auch dazu wie du deinen Biomüll am besten verpackst.

Mit der Entsorgung deiner Essensreste in der Biotonne leistest du einen wichtigen Beitrag für unser Klima: hier wird dein Bioabfall in Kompost und Energie umgewandelt. So einfach kannst du nachhaltig leben!

Frankreich als Vorbild!

Richtig gut, regelt Frankreich das Thema: dort sind es „nur“ ca. 30 kg Lebensmittelverschwendung pro Person im Jahr. Auch hier macht der private Bereich den größten Anteil der Lebensmittelverschwendung aus.

Seit 2016 gibt es in Frankreich ein Gesetz gegen die Lebensmittelverschwendung. Lebensmittelhändler dürfen nicht verkaufte Lebensmittel nicht mehr entsorgen. Sie müssen die Ware entweder spenden oder recyceln. Wäre doch toll, wenn wir das auch hier in Deutschland hätten, oder? Was meinst du? Schreib mir gern.

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