Kurzurlaub in der Klinik Manhagen – Die Sache mit der Arthroskopie
Kurzurlaub in der Klinik Manhagen? Aber sicher, denn eine alte Journalisten-Regel sagt: Eine gute Reporterin geht auch mal dahin, wo es weh tut. Und da ihr hier natürlich nur Top-Reportagen lesen sollt, habe ich mich für diesen Beitrag strengstens an diese Regel gehalten. Mein Kurzurlaub in der Park-Klinik Manhagen war nämlich durchaus mit Schmerzen verbunden. Aber von vorn 😉
Inhalt
Die Sache mit dem Tennis
Aufmerksame Leser:innen erinnern sich vielleicht noch daran, dass ich im Frühjahr 2017 begann, Tennis zu spielen. Meine Begeisterung kannte keine Grenzen, ich konnte nicht genug davon bekommen, hinter diesem kleinen, gelben Ball herzurennen.
Ihr ahnt es schon – Knie sind nicht bedingungslos begeistert von dieser Art der Bewegung. Vor, zurück, schnelle Drehungen und Stops – da bist du als Knie besser hart im Nehmen oder du fängst an, dich zu melden. Mein linkes Knie entschied sich für Letzteres.
Diagnose Knorpelschaden
Klingt ätzend? Ist es auch! Erst recht, wenn du dich den ganzen Winter auf die Outdoor-Saison freust, noch dazu monatelang am Stück die Sonne scheint, du aber direkt zu Saisonbeginn in die Knie gehst, im wahrsten Sinne des Wortes.
Nach einer kurzen Phase, in der noch Hoffnung bestand, das nörgelnde Knie vielleicht mit Bordmitteln unter Kontrolle zu bekommen, gab ein Tennis-Turnier am Pfingstsonntag ihm den Rest. Charmante Ärzte formulieren in diesem Zusammenhang gern Sätze wie: „Ab 20 geht es abwärts für die Gelenke.“ Genau mein Humor 😉
Kurzurlaub in der Klinik Manhagen
Was für ein Glück, dass es gleich hier im Dorf nebenan eine bezaubernde Klinik gibt, die sich u. a. auf Knie spezialisiert hat. Die Klinik Manhagen in Großhansdorf. Eine Arthroskopie erledigen die Experten dort mit Links. Wobei das leicht übertrieben ist.
Um nämlich minimalinvasiv im Knie operieren zu können, werden zwei kleine Löcher in selbiges gebohrt (um es mal laienhaft zu formulieren). In eines der Löcher fährt eine kleine Kamera, mit der der Chirurg überprüft, was sein Werkzeug im Inneren des Knies so tut. Das Spannendste daran: Über einen Monitor durfte auch ich zuschauen, wie der kleine Knie-Gelenk-Bagger sich um ausgefransten Knorpel und ähnliches kümmerte.
Arthroskopie Olé
Was ich sah, erinnerte mich an eine Unterwasserwelt mit Korallen und See-Anemonen. Ein völlig unblutiger Anblick, aber umfallen wäre ja eh schwer möglich gewesen, weil ich ohnehin schon lag. Der Chirurg meines Vertrauens erklärte mir unterdessen, was er tat, zeigte mir, wie ein unversehrter Meniskus aussieht und ein angegriffener im Vergleich dazu.
Coole Sache, wann kriegt man sowas sonst schon mal zu sehen? Für alle, die bei ihrer eigenen OP nicht zusehen wollen, gibt es aber auch die Möglichkeit, eine Vollnarkose in Anspruch zu nehmen. Aber das entspräche natürlich nicht besagter Reporter-Regel!
Wie auf dem Flughafen
Insgesamt dauerte der Eingriff ca. 15 Minuten. Der OP-Bereich der Park-Klinik und die Abläufe dort, beeindruckten mich sehr. Das Ganze erinnert ein wenig an einen Flughafen. Unglaublich viele Menschen wuseln umher und bereiten die vielen Operationen vor, dabei ist alles perfekt aufeinander abgestimmt.
Von der Abholung im Zimmer, über die Anästhesie bis hin zum „Aufwach-“Raum, in dem ich auch kurz verweilen durfte. Ca. 20 000 Operationen werden hier jährlich durchgeführt, von Montag bis Freitag herrscht im OP-Trakt Hochbetrieb.
Das Tolle: Jeder, der mir begegnete, hatte ein freundliches Lächeln, auch mein manchmal etwas schräger Humor stellte kein Problem dar. Im Gegenteil, mir begegneten ausnahmslos Menschen, die selbst viel gute Laune vorwiesen. Was kann man sich in einer solchen Situation mehr wünschen?
Der Aufenthalt in der Klinik Manhagen
Insgesamt blieb ich etwas mehr als 24 Stunden in der Klinik. Theoretisch sind solche Operationen auch ambulant möglich. Um aber ordnungsgemäß über den Laden berichten zu können, blieb ich für eine Nacht dort. Mein Eindruck: In der Park-Klinik kannst du dich bedenkenlos zu einem Kurzurlaub einmieten, wenn es denn die Lage erfordert. Freundliches Personal, ordentliche Verpflegung, kompetente medizinische Betreuung.
Das Knie und der Heilungsprozess
Nun nützt ja der schönste Kurzurlaub nichts, wenn am Ende kein anständiges Ergebnis dabei rumkommt. Deshalb kurz zum aktuellen Stand der Dinge. Seit der OP am 31. Mai, habe ich mich bemüht, alles zu tun, um wieder wie ein junges Reh durch die Welt und über den Tennis-Platz hüpfen zu können.
Mobilisation, Krankengymnastik, Schwimmen, Radfahren und seit einigen Wochen Aufbautraining im Fitness-Studio. Die gute Nachricht: Es wird besser und besser. Zu behaupten, das Knie sei wieder wie neu, wäre aber noch gelogen.
Ich hätte tatsächlich gedacht, das würde alles etwas schneller gehen. Was aber sicher auch meiner natürlichen Ungeduld geschuldet ist. Abgesehen davon, ist so ein Knie offensichtlich auch ein recht kompliziertes Gelenk. Ich kann euch also nur empfehlen, pfleglich mit den euren umzugehen 🙂
Kein Tennis ist keine Lösung!
Nun fragt sich vielleicht die Eine oder Andere, ob es denn wohl ratsam ist, wieder Tennis zu spielen? Meine Meinung dazu: Kein Tennis ist keine Lösung! Es gibt Dinge, da bin ich stur. Liegt aber auch daran, dass kaum (!) etwas die gleichen Glücksgefühle bei mir auslöst, wie Tennis. Dieses Gefühl, wenn du den Ball gut triffst … Ich bekomme Herzklopfen, wenn ich nur daran denke 🙂 Und das ist kein Scherz!
Trotzdem sind wir uns alle einig, dass es wohl gelenkschonendere Sportarten gibt. Es wird also vermutlich auf einen Kompromiss hinauslaufen. Ich betreibe das gelenkschonende und Knie-Stützende Zeug (Schwimmen, Muskeltraining, Radfahren), um dem Knie eine optimale Umgebung zu bieten. Und spiele dann – wenn ich wieder fit bin – Tennis in einem knie schonenden Rahmen. Will heißen: Lieber Doppel als Einzel und eher eine als drei Stunden 😉
Kleiner Ausblick
Wann das sein wird, kann ich im Moment tatsächlich noch nicht beurteilen. Die OP liegt gut acht Wochen zurück, ich fühle im Moment noch bei fast jedem Schritt, dass da noch was in der Entwicklung ist. Es sind keine Schmerzen, aber irgendwie scheint sich da im Knie noch einiges zurechtzuruckeln. Schwierig zu beschreiben. So oder so halte ich euch natürlich auf dem Humpelnden Laufenden.
Anmerkung von Oktober 2024:
Dieser Beitrag erschien ursprünglich auf meinem persönlichen Blog namens nicmag, den ich inzwischen aufgegeben habe. Einige Beiträge dürfen aber nun hier weiterleben. Und zur Sache mit dem Knie gibt es natürlich längst eine Reihe von Updates und Begleitbeiträge:
- Der exklusive Blick in den OP der Klinik Manhagen
- Berichte über die beste Physiotherapie-Praxis der Welt
- Und die Sache mit der Hüfte
- Und natürlich auch ein Beitrag über meinen Tennis-Verein, den SSC Hagen Ahrensburg
Es bleibt also spannend!
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