Zu Besuch in der KiTa am Pionierweg

Die KiTa am Pionierweg ist eine von zwei städtischen KiTas in Ahrensburg. Sie liegt sehr idyllisch im Grünen im Stadtteil am Hagen, umgeben von einem großen Spielplatz in einer sehr ruhigen Straße, dem Pionierweg. Kürzlich durfte ich mir die KiTa einmal ganz genau anschauen. Dennis Keim, der Leiter der Einrichtung, nahm sich außerdem viel Zeit, mir ganz genau zu erklären, wie der Alltag in der KiTa sich gestaltet.

100 Kinder in Elementarbereich und Krippe

Ich besuche die KiTa an einem Freitag-Morgen, als ich um 9 Uhr dort eintreffe, sind die Kinder schon in ihren Gruppenräumen und sitzen zusammen im Morgenkreis. Eine Erzieherin begrüßt mich freundlich, dann nimmt Dennis Keim, der Leiter der Einrichtung, sich viel Zeit, um mir ganz genau zu erklären, wie die Abläufe in der KiTa sind.

Aktuell besuchen 80 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren die KiTa, möglich wären 100, doch dafür gibt es nicht genug Erzieher:innen. Dazu kommen 20 Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren, also dem Krippenbereich. 20 feste Erzieher:innen sind für die Betreuung zuständig, darunter sieben Männer, ganz bald kommt noch eine weitere Person ins Team. Dazu kommen es noch weitere Mitarbeiterinnen in Praktikum, Ausbildung und im Hauswirtschaftsbereich.

„Leider ist es schwer, Erzieherinnen, Erzieher und Mitarbeiter:innen zu finden“, erzählt Dennis Keim, „aktuell suchen wir z. B. noch jemanden, der oder die Lust hat, ein Freiwilliges Soziales Jahr im Pionierweg zu absolvieren.“

Das halboffene Konzept

Dennis Keim leitet die KiTa seit 2019 und die Einrichtung, vorher war er in Hamburg tätig. Als wir gemeinsam in sein Büro gehen, fällt mir der Leitspruch der Einrichtung ins Auge:

Ich mag dieh so, wie du bist. Ich vertraue auf deine Fähigkeiten. Wenn du mich brauchst, bin ich da. Versuch‘ es zunächst einmal selbst!

Ein schöner Leitspruch, der deutlich zeigt, worauf das Team in der KiTa wert legt. Dennis Keim erklärt mir: „Wir haben ein halboffenes Konzept. Das bedeutet, die Kinder sind zwar Gruppen zugeordnet, können aber frei wählen, in welchem der (Funktions-)Räume sie sich aufhalten. Diese Funktionsräume sind thematisch angelegt. Es gibt zum Beispiel einen Bau- und Konstruktionsraum, einen Rollenspielraum, ein Atelier und einen Bewegungsraum.“

Wo die Kinder die freie Zeit verbringen, entscheiden sie selbst. In jedem Raum gibt es aber auch die Möglichkeit, sich auszuruhen und eine Pause einzulegen.

Bewusste Sprache und gewaltfreie Kommunikation

Kommunikation und ein achtsamer Umgang liegen Dennis Keim sehr am Herzen, das ist deutlich zu spüren. Das gilt für den Umgang mit den Kindern genauso wie für das Team und natürlich den Austausch mit den Eltern. „Da die Kinder nicht den ganzen Tag in ihrer Gruppe sind, ist der Austausch unter den Mitarbeiter:innen sehr wichtig. Nur so können wir wirklich einschätzen, wie ein Kind sich entwickelt“, erklärt er mir.

Dennis Keim und sein Team legen großen Wert darauf, Worte bewusst zu wählen, achtsam mit den Kindern zu sprechen und so die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes zu respektieren. „Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist uns sehr wichtig. Deshalb treffe ich mich einmal im Monat mit dem Elternbeirat. Vertrauen ist für uns die Basis kooperativer Zusammenarbeit“, erklärt er mir.

Mitbestimmung

Die Kinder selbst werden im Pionierweg in ihren Bedürfnissen ernst genommen und in viele Entscheidungen eingebunden. Als die KiTa einen neuen Spielturm bekam, durften die Kinder mitbestimmen, wie er aussehen soll. Das Motto des Sommerfestes haben sie mit entwickelt und als ein Baum gefällt werden musste, entschieden Kinder und Erzieher:innen demokratisch, dass er zum Klettern auf dem Gelände lieben bleiben darf.

Frühstücksbüfett und Mittagessen

Ab 7.00 Uhr morgens werden die ersten Kinder im Frühdienst gebracht. Von 8 bis 9.30 Uhr können sie frühstücken. Hierfür gibt es im Frühstücksraum ein Büfett, die Eltern müssen also morgens keine Brote schmieren. Nach dem Morgenkreis können die Kinder sich frei in der KiTa bewegen und die verschiedenen Angebote nutzen. Von 11 bis 12.15 Uhr gibt es Mittagessen für die Kleinsten aus dem Krippenbereich. Danach essen die älteren Kinder.

Wann sie essen, können sie in einem Zeitraum bis ca. 14 Uhr frei wählen. Dennis Keim: „Wir zwingen natürlich kein Kind zum Essen, jedes Kind sollte aber einmal im Essensraum vorbeischauen und dann entscheiden, ob es essen möchte.“

Behutsame Eingewöhnung mit Eltern-Café

Nicht nur für Kinder ist der Start in das KiTa-Leben, auch für viele Eltern ist die Umstellung groß. Dennis Keim liegt sehr am Herzen, dass alle sich mit der Situation wohlfühlen. „Ich frage die Eltern schon beim ersten Gespräch, wie es ihnen mit der Situation geht. Für die Eingewöhnung nehmen wir uns ca. 4 Wochen Zeit nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. In der KiTa gibt es ein kleines Eltern-Café, in dem die Eltern sich aufhalten können, wenn die Kinder zum ersten Mal ohne ihre unmittelbare Nähe spielen.

Weitere Informationen findest du auf der Homepage der Stadt Ahrensburg. Sei es, weil du dein Kind im Pionierweg anmelden möchtest oder aber, weil du selbst gern dort arbeiten würdest. Dennis Keim freut sich so oder so über eine Nachricht. Nun habe ich noch einige Bilder für dich.

Hinterlasse mir doch gern einen Kommentar und erzähl mir von deinen Erfahrungen in Hinblick auf KiTas in Ahrensburg. Vielleicht stelle ich bald auch noch weitere Einrichtungen vor. Im Schäferweg, der zweiten städtischen KiTa war ich selbst zum Beispiel als Kind und vor einiger Zeit, als der neue Spielplatz eingeweiht wurde.